Es ist wirklich wieder mal Zeit für Ausrufezeichen – jetzt war ich endlich selbst da!! Nachdem meine Kollegin Ulrike bereits das Privileg hatte, mit einem Famtrip im Sommer die Inseln kennenzulernen, hatte ich jetzt auch die Gelegenheit in der (stürmischen!) Nebensaison. Mit dabei war Anna-Lena Gras von Convention International – wir wollten nun wirklich mit eigenen Augen sehen, ob es so grandios dort ist, wie auf den Bildern, die die Kolleginnen Annleyg und Marjun von Visit Faroe Islands so in ihren Broschüren und am Messestand haben!!

Ja, es ist grandios! (Ausrufezeichen!) Ungewöhnlich, schroff und wild. Anders als alle bisher gesehenen Landschaften. 18 Inseln, davon 17 bewohnt, wenn auch teilweise nur mit einer Familie. Insgesamt 50.000 (!) Einwohner und ca. 70.000 Schafe. Schafe sind überhaupt eines der Hauptthemen – sie sind überall. Beim Grasen und auf den Straßen (immer schön aufpassen, wenn man mit dem Auto unterwegs ist wie wir – sie tauchen plötzlich auf und haben generell die Ruhe weg), bei Tag und bei Nacht, als wunderschöne Kuschelfelle in allen Nuancen zwischen ganz weiß bis ganz schwarz und auch gefärbt (Pink! Rot! Blau!). Dann natürlich als Wolle in gestrickter Form – mit traditionellen Mustern, handgestrickt von all den Frauen auf den großen und kleinen Inseln. Und, weniger traditionell aber wunderschön, bei der bekanntesten Modemarke der Färöer Inseln, Gudrun & Gudrun. Ich hatte keine Ahnung, dass man aus Wolle solche schicken und trendigen Sachen machen kann; es hat ja doch bei uns eher so ein spießiges Element, das Selbstgestrickte… Aber ich schweife ab. Und um die Schafe abzuschließen, sie werden natürlich als Hauptnahrungsmittel (neben Fisch und Meeresfrüchten in jeder Form und in exzellenter Qualität, da das Meer gleichbleibend kalt und sehr sauber ist) verarbeitet – aber Essen ist noch mal eine andere Geschichte. Die Inseln, bzw. die Hauptstadt Tórshavn (gesprochen Torschaun) sind nämlich auch der absolute Insidertipp für Foodies, wie Leute genannt werden, die gerne alles ausprobieren und Essen zu einem Lebenskonzept für sich erkoren haben.

Also: Mode. Essen. Lifestyle: natürlich mit skandinavischem Einfluss aber irgendwie viel gemütlicher. Gemischt mit alten Möbeln und Geschirr in teilweise winzigen Puppenhäuschen aus Holz. Viele Kerzen. Absolut kuschelig. Braucht man auch, denn draußen herrscht ein einziger Typ von Wetter vor: das Wechselwetter. Wir z.B. hatten das Privileg, drei Tage orkanartige Stürme zu erleben. Koffer mit vier Rollen? Bloß nicht stehen lassen, er ist weg. Der Wind hat ihn mitgenommen und man rennt. Mantel, Mütze, alles gut festhalten, sonst ist es – genau: weg nämlich. Aber klasse! Es pustet durch! Der Kopf wird klar. Das Gesicht kostenlos geliftet. Das Licht wechselt alle viertel Stunde – hier braucht es keine künstlichen Effekte, die Natur macht alles schon von selbst für Eventplaner und dramatische Inszenierungen. Von Endzeitstimmung bis klarer Himmel, wolkig flockig bis düster und neblig – alles da!

Überall dann Wasserfälle – bei Orkan gerne auch himmelwärts fließend (echt jetzt). K E I N E Bäume, alles weggeblasen. Früher hat man Treibholz gesammelt und als Baumaterial verwendet. Jetzt natürlich nicht mehr, mit Ausnahme von Künstlern, die mit den bizarr geformten Stücken arbeiten. Wasser. Das beste, klarste und wohlschmeckendste Trinkwasser, das ich je gekostet habe. Jetzt fragt Ihr euch, worum es hier eigentlich geht? Um eine Destination, die sich hervorragend für hoch konzentrierte, unabgelenkte Tagungen eignet. Oder für Produktpräsentationen, die diese Natur als Hintergrund mit einbeziehen möchten. Autos, alles, was mit Sport, Natur, Bergen, Wasser, Gesundheit zu tun hat. Die Färöer Inseln sind Luxus – aber nicht der herkömmlichen Art. Es gibt prima Hotels, Tagungsräume, Venues – alles wohlüberlegt und mit der nötigen Infrastruktur. Es gibt nicht: 5-Sterne Standardangebote und riesige Frühstücksbuffets. (Braucht man auch nicht hier. Es reicht aus dem Fenster zu schauen, um glücklich zu sein. Man muss ja wohl nicht immer alles gleich haben …). Und das Allerbeste: Es gibt ein klasse Convention Bureau und tolle Partner vor Ort, die sich schon einiges ausgedacht haben. So wurde das Dänische Meetovation Programm auf die lokalen Besonderheiten angepasst – d.h., wenn Sie ein Meeting planen, dann können Sie auf ein fundiertes Konzept zurückgreifen für Meetingarchitektur, interaktive Ideen (sind witzig und toll!) und Fokus auf Ihre Inhalte. Im nächsten Artikel dann mehr darüber!! Bleiben Sie uns wohlgesonnen – wir suchen Ihnen die besten Partner und Destinationen für Tagungen, Kongresse, Events und Incentives und stellen diese vor.

Eine schöne Woche noch! Im nächsten Artikel berichte ich über die Hotels, die Restaurants (für die Foodies!) und die Kollegen vor Ort!

Johanna Fischer