Mitte Oktober (10.-12.10.) hatte ich das Glück mit neun Eventplanern aus Deutschland im Rahmen eines Famtrips auf die Färöer Inseln zu reisen. Gemeinsam mit Visit Faroe Islands hatten wir, von der tmf, die Reise organisiert und um es kurz zu sagen – es war grandios.

Bereits im vergangenen Jahr war ich mit einer Gruppe auf den Inseln – wer es nicht weiß – es sind 18 Inseln an der Zahl und sie liegen mitten im Atlantischen Ozean, nordwestlich von Schottland, auf halbem Weg zwischen Norwegen und Island (ein Blick auf die Karte lohnt sich definitiv – auch wenn dort nur ein paar Punkte zu erkennen sind.)

Schon damals hatte ich zahlreiche Artikel über unsere Reise verfasst. Verständlicherweise stellte ich mir im Vorfeld die Frage, ob es überhaupt etwas Interessantes für mich zu schreiben gibt. Habe ich denn nicht schon alles über die Inseln, die Einheimischen, die einzigartige Natur und natürlich die Möglichkeiten für das MICE Business berichtet? Gibt es überhaupt etwas “Neues”, über das ich schreiben kann?

Ich habe jedoch schnell gemerkt, wie unbegründet diese Sorge war – denn auch wenn sich das Programm zum Teil überschnitten hat, es waren völlig neue Eindrücke für mich und ich habe viel Neues über die Inseln und die Menschen dort erfahren. Um ehrlich zu sein, könnte ich einen Roman über unsere Reise schreiben. Vielleicht versuche ich das sogar …

Wann immer ich an die Inseln denke oder Kunden, Kollegen und Freunden von ihnen erzähle, gibt es etwas, was mich stets aufs Neue beeindruckt: Die Färöer haben eine eigene Sprache, eine eigene Regierung und Flagge, eine eigene Währung, eigene Bücher und Zeitungen sowie eine eigene Airline – und das bei gerade einmal rund 49.000 Einwohnern, die auf einer Fläche von knapp 1.400 km² leben. (Nur mal so als Vergleich: Die baden-württembergische Stadt Ravensburg liegt mit 49.000 Einwohnern auf Platz 188 der größten deutschen Städte).

Und nicht zu vergessen die circa 70.000 Schafe, die es dort gibt (die Übersetzung von “Faroe Islands” lautet also nicht ohne Grund “Schafsinseln”). Das einmal vorab für diejenigen, die noch nie von den Färöer Inseln gehört haben bzw. nicht viel darüber wissen. (Keine Angst, mir ging es ähnlich.)

Jetzt aber endlich zu unserer Reise…

Alle Eventplaner sind von unterschiedlichen Flughäfen nach Kopenhagen und von dort gemeinsam (mit der färöischen Fluggesellschaft Atlantic Airways) auf die Färöer Inseln geflogen. Die Flugverbindungen sind gut: Von Frankfurt a. M. nach Kopenhagen sind es circa 1,5 Stunden und von dort auf die Inseln (Flughafen Vágar) gerade einmal zwei Stunden.

Im Gegensatz zu den anderen kam ich jedoch erst am Abend an und verpasste so leider ein tolles Programm. Sie alle haben vom ersten Tag geschwärmt und mich bis ins Detail an ihren Erfahrungen teilhaben lassen (und natürlich versucht mich ein bisschen neidisch zu machen – ehrlich gesagt mit Erfolg). Es muss fantastisch gewesen sein. Die Kollegen von Visit Faroe Islands und unsere Reiseführerin Elin hatten die neun Eventplaner vom Flughafen in Vagar abgeholt und sind gemeinsam mit ihnen in den kleinen Ort Bøur gefahren, wo ein Mittagessen in einem “local storage house” auf sie wartete. Anschließend hatten Annleyg und ihr Team eine tolle Überraschung für die Teilnehmer organisiert: einen Helikopter-Rundflug! Bei Sonnenschein die 18 klitzekleinen Inseln aus der Luft zu sehen, ist schon eine tolle Erfahrung (das Bild spricht definitiv für sich – siehe unten).

Es folgte ein Rundgang durch das Hotel Føroyar (in dem wir alle übernachteten) und am Abend gab es die nächste Überraschung: eine Limousine fuhr vor und holte alle ab. „Unstress with locals” stand auf dem Programm – ein Abendessen bei Einheimischen, genauer gesagt bei den beiden Farmern Anna und Óli. Ich war letztes Jahr ebenfalls dort gewesen und hatte eine unglaublich tolle Zeit. In diesem Jahr muss es genauso schön gewesen sein.

Was waren nun aber meine ersten Erlebnisse?

Ein bisschen gestresst und natürlich enttäuscht, dass ich den ersten Tag verpasst hatte, saß ich also am Abend im Flugzeug von Kopenhagen nach Vagar.

Aufgrund eines Sturmes gab es in der Luft einige Turbulenzen, sodass es das eine oder andere Mal wackelig wurde im Flugzeug. Später hat man mir erzählt, dass die Windgeschwindigkeit 250km/h betrug. (Als ich zu Hause davon berichtete, wurde ich jedoch “leicht” belächelt. Ich bin trotzdem davon überzeugt!!). Im Gegensatz zu vielen anderen Passagieren saß ich sehr verkrampft in meinem Sitz und war dann doch froh, als wir schließlich unversehrt ankamen. Was man normalerweise nur von Urlaubsflügen kennt: Bei der Landung haben einige applaudiert – es waren also vielleicht keine 250km/h, sehr windig war es aber definitiv!!

Ich musste an einen Satz von Annleyg denken, den sie zu mir im vergangenen Jahr gesagt hatte: “You can notice how people slow down when they arrive on the Faroe Islands”. Und es war wirklich so, ich kam am Flughafen Vagar an und all die negativen Gedanken waren wie weggeblasen. Es regnete in Strömen – aber auch das trübte meine Laune nicht (was bei mir dann doch eher verwunderlich ist).

Ich wurde von einem Taxifahrer am Flughafen abgeholt, der mich zum Hotel brachte. Vom letzten Jahr wusste ich, dass die Färöer sehr freundlich und offen sind und man sich mit ihnen gut unterhalten kann. Dieses Mal war das jedoch ein bisschen anders, denn die färöische Fußballnationalmannschaft bestritt ein Freundschaftsspiel gegen die Ungarn (auswärts) – ein großartiges Ereignis für eine derart kleine Nation … Das Resultat: Das Spiel lief auf einem kleinen Bildschirm im Taxi (zwischen Fahrer- und Beifahrersitz installiert) und der Fahrer war nicht gerade gesprächig. Er entschuldigte sich einige Male bei mir und sagte lachend: “I’m so sorry but football is EVERYTHING here on the Islands” … Trotz des leicht abgelenktenTaxifahrers, kam ich sicher im Hotel Føroyar an, einem Vier-Sterne-Hotel oberhalb der färöischen Hauptstadt Tórshavn. Dank seiner Architektur hat man von jedem einzelnen Zimmer aus einen wunderschönen Blick auf das Meer. Auch für die MICE-Branche hat es einiges zu bieten (hierüber hab ich mit der Sales und Marketing Managerin Thora Augustinussen im vergangenen Jahr ein Interview geführt).

Nun war auch schon der erste Tag zu Ende und ich war wirklich sehr gespannt, die anderen Teilnehmer am nächsten Tag zu treffen.

Der nächste Artikel folgt morgen 🙂

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