Vergangene Woche hatte ich bereits über den ersten Tag unseres Famtrips auf die Färöer Inseln berichtet und auch begonnen, die tollen Ereignisse vom zweiten Tag zu rekapitulieren. Da am zweiten Tag dann doch relativ viel passiert ist, wollte ich keinen seitenlangen Bericht schreiben, sondern alles auf zwei Artikel verteilen. Wer den ersten Teil noch nicht gelesen hat – nichts wie ran…

Nach der Führung durch das Nordic House, einer Instagram-Tour durch die Hauptstadt Torshavn, einer Site Inspection des 3-Sterne-Hotels Hafnia und einer interessanten Präsentation über die Färöer Inseln von Annleyg Lamhauge (MICE Marketing Managerin von Visit Faroe Islands) – ging es zum Mittagessen ins Katrina Christiansen.

Zunächst ein paar Sätze zur Location – es ist ein wirklich gemütliches, relativ kleines Restaurant, das erst 2016 neu renoviert wurde. Das Essen war toll – es gab leckere Tapas. Mit dabei waren Annika Larsen Black von MICE Faroe Islands und Rannvá Poulsen Rodriguez von GreenGate Incoming, mit denen wir in lockerer Atmosphäre gut ins Gespräch kommen konnten. Eine richtig gute Idee. Wer mehr über die beiden DMCs und ihre Angebote erfahren möchte – einfach auf deren Website schauen, oder sie direkt oder auch Visit Faroe Islands kontaktieren.

Nach dem Mittagessen standen Outdoor-Aktivitäten auf dem Programm…. Bereits im Rahmen der Präsentation im Hotel Hafnia hatte uns Eyðun Berg von NAX (North Atlantic Xperience) ein kurzes Video gezeigt, mit so ziemlich allen Aktivitäten, die sich für eine Incentive-Reise oder ein Rahmenprogramm eignen – von Abseilen, Ziplining, Wandern, Klettern, Speedbootfahren bis hin zu Gourmet-Experiences – es ist definitiv für jeden das Richtige dabei.

Wie ich ja schon mehrfach erwähnt hatte, ist das Wetter auf den Färöer Inseln etwas anders, als man es bei uns kennt – es regnet viel, ist häufig stürmisch und die Temperaturen liegen bei max. 13 Grad. Trotz Wettervorhersage kann man sich nie wirklich sicher sein, wie das Wetter am kommenden Tag bzw. in den kommenden Stunden wird. Wie also Outdoor-Aktivitäten planen?!? Eyðun betonte, dass er in den vergangenen acht Jahren noch keiner Gruppe wegen des Wetters kurzfristig absagen musste. Dann wird einfach spontan etwas anderes gemacht. Bei uns war es ähnlich: Da es sehr windig war und wir zudem leider nicht viel Zeit hatten, mussten die ursprünglichen Pläne geändert werden. Angedacht waren nämlich ähnliche Aktivitäten, wie im vergangenen Jahr (Hier der Link zu meinem Artikel). Wie gesagt, das Programm wurde deswegen aber nicht abgesagt. Eyðuns: “We have to do something. We can’t just sit down and be lazy!” Es bedeutete also nicht, dass es langweilig wurde. Annleyg verabschiedete uns noch mit dem Satz: “Don’t be a German in the next couple of hours” 🙂

Gesagt getan, in der Lobby des Hotel Hafnias mussten wir uns in reih und Glied, der Größe nach, aufstellen. Auf Kommando zogen wir uns wasserdichte Kleidung an – erst mit dem rechten Bein in den Anzug, dann mit dem linken, dann die Arme, Reisverschluss zu, Schwimmweste an. Im Gänsemarsch ging es dann zum Hafen und wir alle stiegen in das Speedboot ein. Dabei Eyðun natürlich und auch sein Kollege Ólavur, der schon auf unserem letzten Famtrip mit von der Partie war. Er konnte sich noch gut an mich erinnern – warum genau weiß ich allerdings nicht… 🙂

Die Anweisungen kamen sofort: schön festhalten, das Gewicht auf beiden Füßen verteilen (also nicht nur gemütlich hinsetzen) und wenn es ein Problem gibt – einfach die Hand heben. Und los ging es mit 80 km/h – 1,5 Stunden lang – über den Nordatlantik. Es war ein tolles Gefühl mit einer derart hohen Geschwindigkeit über das Meer zu rasen. Wie gesagt – es war sehr windig und die Wellen waren (gefühlte) zehn Meter hoch… Ein kurzer Zwischenstopp auf einer der kleinen Inseln und zurück ging es wieder nach Torshavn.

Was stand heute noch auf dem Programm? Der Besuch von Kirkjubøur (Insel Streymoy), der bedeutendsten historische Stätte der Färöer Inseln. Dort zu finden ist das älteste Holzhaus Europas (900 Jahre), die Pfarrkirche Ólavskirkja (1111 erbaut) und die mittelalterliche Magnus-Kathedrale. Die Fahrt dorthin war definitiv einen Ausflug wert.

Zum Abendessen ging es dann ins Barbara Fish House. Das Essen war super, wir hatten tolle Gespräche und ich konnte mich ein bisschen länger mit Rannvá von GreenGate Incoming unterhalten, die mir sehr interessante Dinge über die DMC selbst natürlich aber auch über die Färöer Inseln, die Bevölkerung und Kultur berichten könnte. Ich erfuhr zum Beispiel, dass so ziemlich jede Frau in mindestens einem Strickclub ist – egal welchen Alters!! Sie selbst ist – soweit ich mich erinnere – in drei (!) verschiedenen Clubs. Später habe ich auch erfahren, dass es sogar auf den Flügen (Atlantic Airways) erlaubt ist, Stricknadeln mit an Board zu nehmen. Das habe ich dann auf dem Rückflug nach Kopenhagen mit eigenen Augen gesehen: Mutter und Tochter (vielleicht Mitte 20) strickten die gesamte Zeit hindurch gemütlich an zwei Pullovern…

Nach dem Abendessen gingen wir noch auf einen “Absacker” in eine Bar. Ich unterhielt mich mit Thora Augustinussen über das Thema Sicherheit und wollte wissen, ob es denn gefährlich auf den Inseln sei. Sie hat nur gelacht und erzählt, dass so ziemlich jeder auf den Färöer Inseln seine Haustür offen stehen lässt und man z.B. als Frau ohne Gefahr nachts durch die Straßen laufen kann. Warum das so ist? Sie hat kurz überlegt und dann gesagt: “Well, you are on small islands and it’s not easy to escape from here. Also there is no reason to committ a crime. We have a low unemployement rate and a good school system and everything is just peaceful here.”

Und zurück ging es wieder ins Hotel. Der nächste Artikel folgt in Kürze 🙂