Als Industriepartner von The ICEBERG – einem gemeinsamen Projekt des JMIC (Joint Meeting Industry Council) und der technischen Universität Sydney sind wir von der tmf dialogmarketing einer der Botschafter des aktuell international heiß gehandelten Themas „Legacy“. Ein erfolgter „Call for Destinations to Join the Movement“ soll daher auch von uns unterstützt werden!

Vor allem im englischsprachigen Raum findet das Konzept viel Beachtung bei der Vermarktung von Kongressdestinationen – es ist an der Zeit, dass gute Beispiele aus dem deutsch-sprachigen Umfeld zeigen, dass auch in „unseren“ Destinationen viele Ansätze für Nachhaltigkeit und (positiver) Wirkung von Kongressen geboten werden…. Was bedeutet Legacy in diesem Zusammenhang? Es heißt ganz einfach, dass die Durchführung eines Kongresses oder einer Konferenz in einer Stadt dort für eine möglichst große Breitenwirkung sorgen sollte. Es geht nicht nur darum, Hotelzimmer zu füllen oder das Kongresszentrum auszulasten – nein, die lokalen Besonderheiten und Errungenschaften im Hinblick auf Forschung, Expertenwissen, Start-ups, Förderungsprojekte u.v.m sollten optimal in die Vermarktung eingebunden werden und von der gewonnenen Veranstaltung auch langfristig profitieren.

Ein bereits bekannter Ansatz sind „Ambassadorprogramme“, durch welche örtliche Wissenschaftler oder Experten ermutigt werden, sich für internationale Kongresse zu bewerben und hierzu auf die Unterstützung des städtischen Kongressbüros oder einer ähnlichen Einrichtung zurückgreifen zu können. Der Ansatz greift gut, aber zu kurz. Es geht hier nicht darum, den Kongress nur für die Destination zu gewinnen, sondern einen Weg für möglichst effektive Nachhaltigkeit der Veranstaltung zu optimieren – eben ein positives „Erbe“ zu schaffen.

Ich möchte dies an einem Beispiel aus Katar aufzeigen. Das Land Katar hat mit seiner Qatar Foundation eine Institution geschaffen, deren primäres Ziel die zukunftsgerichtete Entwicklung einer Wissensgesellschaft ist, um sich aus der Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu lösen. Wissen aus der ganzen Welt wird gezielt angesiedelt und besonders interessante Projekte dürfen auf weitreichende Unterstützung durch die Stiftung hoffen. Der Universitätscampus der Stiftung bietet Studienmöglichkeiten bei einer ganzen Reihe von namhaften internationalen Einrichtungen und Universitäten. Die jungen Kataris sollen so im Land gehalten und das vorhandene Wissen wirtschaftlich für die weitere Entwicklung des Landes genutzt werden.

Die Qatar Foundation für Erziehung, Wissenschaft und gesellschaftliche Entwicklung ist eine staatlich geförderte non-profit Organisation, die seit 1995 dazu beiträgt, sowohl regional als auch international eine Führungsrolle des Emirats für die optimale Entwicklung seiner Gesellschaft zu garantieren und das Wissens-Potenzial vor Ort zu erschließen.

Die Foundation fördert gezielt Initiativen, die in dieses Raster passen. Hauptsächlich besteht Interesse an der Entwicklung neuer Technologien, die wirtschaftlich genutzt werden können – die Förderung von Start-ups oder Ansiedlung interessanter Forschungsbereiche inklusive. Hiermit wird nicht nur die Wirtschaft breiter aufgestellt, sondern auch der Führungsanspruch bei der Entwicklung und Forschung gleichermaßen erfüllt.

Die Business Events Abteilung der Qatar Tourism Authority arbeitet hier eng mit QF zusammen und präsentiert Veranstaltern von internationalen Kongressen in den Themen Erziehung, Wissenschaft und einigen ausgesuchten Kernthemen wie z.B. Medizin und Umwelt bestmögliche Unterstützung und Kontakte vor Ort. Neben dem angebotenen Match-Making gibt es verschiedene finanzielle und politische Anreize, so u.a. auch für die Eröffnung lokaler Niederlassungen von relevanten Firmen und Verbänden.

Die Initiativen des Emirats zur Unterstützung von Kongressorganisatoren sind weitreichend und erstaunlich. Auf Deutschland übertragen würde eine vergleichbare Vorgehensweise eine verstärkte Zusammenarbeit von Universitäten, Firmen, Forschungsinstituten vor Ort mit der zuständigen Vermarktungsabteilung – dem Kongressbüro der Stadt bedeuten. Der Ansatz ist es, eine Dienstleistung anzubieten, die keine Mühe scheut, um die richtigen Personen zusammenzubringen und die bestmögliche Unterstützung für wichtige Kongresse zu sichern.

Ein anderes Beispiel für eine naheliegende Möglichkeit, Legacy und positives Erbe in der Kongressdestination zu schaffen, kann das Sponsoring von erstklassigen Speakern an Einrichtungen im Gastland sein – wir haben hierzu einen Artikel auf unserem newsroom veröffentlicht.

Beispiele für Destinationen, wie die Gestaltung und die daraus resultierenden „Stories“ aussehen können, finden Sie hier unter https://storyline.network/the-iceberg-destination-storytelling/

Sehen Sie auch Beispiele des Magazins “Boardroom” zum Thema Sicherung von Legacy .

Wir sind gerne bei der Ausgestaltung des Themas und zielgerichteten Verbreitung der Botschaft an internationale Kongressveranstalter, Medien und Verbände behilflich. Bitte setzen Sie sich bei Interesse direkt mit mir in Verbindung.

Johanna Fischer

Bild Copyright: ©Qatar National Library